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Die ausführliche Geschichte der Michaelsgemeinde

Die Michaelsgemeinde wird 1927 gegründet.

Sie entsteht durch die Umwandlung des Seelsorgebezirkes Martinsgemeinde-West in eine eigene Kirchengemeinde.

1885 wird als zweite evangelische Kirchengemeinde in Darmstadt, die Martinsgemeinde gegründet. Die älteste Kirche ist die Stadtkirche. Diese ist eine Tochter der Kirche in Bessungen, doch gehört Bessungen erst ab 1888 zu Darmstadt.

Das Martinsviertel wächst ab 1870 so schnell, dass die Gemeinde schon 1902 in zwei Bezirke aufgeteilt werden musste: Martinsgemeinde-West und Martinsgemeinde-Ost.

Die Trennlinie bildet bis heute die Pankratiusstraße. Diese Trennlinie ist verwaltungstechnisch begründet. Das Martinsviertel selbst wird heute als ein geschlossener Sozialraum empfunden.

Oberster Bischof ist 1885 der deutsche Kaiser Wilhelm I.

1905 wird im Westbezirk das Pfarrhaus in der Mollerstraße 23 gebaut.

1906, im Geburtsjahr des Erbprinzen Georg Donatus von Hessen und bei Rhein (*8.11.1906), wird in der Liebfrauenstraße 10 die Kleinkinderschule gebaut (30.1.1907 Einweihung). Sie bekommt zu Ehren des Erbprinzen Georg Donatus den Namen „Georgenschule“; im Volksmund „Schorscheschul‘“ genannt.

Für kurze Zeit dient sie nach dem zweiten Weltkrieg als Verwaltungssitz der Landeskirche, da das Verwaltungsgebäude der Kirchenverwaltung ausgebrannt ist.

Die Kleinkinderschule ist die erste Kindertagesstätte der Martinsgemeinde und besteht bis heute als Kindertagesstätte der Michaelsgemeinde weiter.

1909 wird das Gemeindehaus in der Liebfrauenstraße errichtet und von beiden Bezirken genutzt.

Ein Kirchenbau und eine weiteres Pfarrhaus werden auf der Ecke Schuknechtstraße/Liebfrauenstraße geplant. Inflation und Faschismus verhindern die Umsetzung.

Mit der „Abdankung“ des Großherzogs Ernst Ludwig, 1919, verliert die Kirche ihren Landesbischof. An seine Stelle tritt Prälat Diehl.

Am 1. April 1927 werden die beiden Gemeindebezirke zu selbstständigen Kirchengemeinden. Seit diesem Tag gibt es (bis heute) zwei Kirchenvorstände.

Eine zweite Pfarrstelle wird errichtet, die 1993 auf eine halbe Pfarrstelle herabgesetzt und 2004 aufgehoben wird.

Beide Kirchengemeinden bleiben formal vom 1. April 1927 bis zum 17. März 1956, faktisch jedoch bis zum Bau einer zweiten Kirche (1960), als „Vereinigte Martinsgemeinde“ miteinander verbunden. Sie pflegen in vielen Bereichen eine enge Zusammenarbeit.

1933 wird die Evangelische Kirche in Nassau-Hessen gegründet.

1935 nimmt der Bezirk Martinsgemeinde-West den Namen Michaelsgemeinde an. Wie es zu diesem Namen kommt ist heute unbekannt.

Nachdem 1944 die Martinskirche erheblich zerstört wurde, feiert auch die Martinsgemeinde ihre Gottesdienste in dem Gemeindehaus der Michaelsgemeinde. Einzig erhaltener Kirchenraum ist die Kapelle im Seniorenstift Emilia, die auch heute noch - ökumenisch - genutzt wird.

1947 wird die Evangelische Kirche in Hessen-Nassau gegründet. Erster Bischof wird Kirchenpräsident Martin Niemöller. Das Bischofamt wird neu definiert und besteht anfänglich aus dem Kirchenpräsidenten und dem Leitenden Geistlichen Amt.

1958 kommt es zur Grundsteinlegung der Michaelskirche, am 17. April 1960, Ostersonntag, zur Einweihung.


Zusammenarbeit

Martinsgemeinde und Michaelsgemeinde arbeiten bis heute in vielen Aufgabengebieten eng zusammen: Jugendarbeit und Altenarbeit, teilweise auch in den Gottesdiensten.

Nach der Jahrtausendwende kommt es zu Gesprächen über eine Zusammenführung der Martinskirchengemeinde, der Stiftskirchengemeinde, der Thomasgemeinde und der Michaelsgemeinde. Daraus entsteht die Martin-Luther-Gemeinde, die aus der ehemaligen Martinskirchengemeinde und die Stiftkirchengemeinde gebildet wird.

Michaelsgemeinde und Thomasgemeinde, auch eine „Kind der Martinsgemeinde“, das sich aus der Gottesdienstgemeinde in Heilig Kreuz entwickelt hat, einem Raum in einer Gaststätte, in welcher heute eine Tanzschule ist, bleiben selbstständig.

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