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Stellungnahme von Pfarrer M. Werner zum Weihnachtsmarkt am 2. Advent in der Michaelsgmeinde

Im Dialograum hat Antisemitismus keinen Raum

In der Michaelsgemeinde gibt es eine Tradition von offenem Dialog. Die Möglichkeit, dass kontroverse Gruppen miteinander, statt übereinander, sprechen ist für uns ein hoher Wert.

Keine Toleranz dagegen gibt es bei uns für Rassismus, Antisemitismus und Isalmfeindlichkeit. Die Achtung und Verteidigung der Menschenrechte sind uns zentrales Anliegen.

Im Zusammenhang mit dem Weihnachtsmarkt am 3. Advent hat eine pro Palästinensische Solidaritätsgruppe Symbole gezeigt, welche die Grenzen der Tolerierung überschreiten. Diese zur Schaustellung dieser Symbole war mit mir nicht abgesprochen, sie wäre - da menschenverachtend - von mir auch nie gestattet worden. Mir wurde zugesichert, dass die verschiedenen Menschenrechtsgruppen auf verschiedene Weise auf die Kultur und das Leid von Menschen in Israel und Palästina hinweisen wollen und den Dialog mit den Besuchern suchen.

Ich bedauere zutiefst, dass es zu diesem Vorfall gekommen ist und habe Verständnis für die zurecht entstandene Empörung über diese Form der Menschenverachtung.

Wir werden in Zukunft genau hinschauen, welche Symbole von Dialogpartner im Dialogforum auf unserem Gelände Gastrecht bekommen. 

Ein Journalist hat diese Symbole fotografiert und veröffentlicht. Hätte er mich bzw. die Ausrichter des Weihnachtsmarktes auf diese Symbole hingewiesen, wären diese unmittelbar von dem Weihnachtsmarkt entfernt worden. Das Vorgehen des Journalisten, der diese Symbole skandalisierte, weise ich zurück. Ich hätte mir den Dialog mit ihm gewünscht. 

Ich entschuldige mich bei der jüdischen Gemeinde, meiner Gemeinde, der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit, den kirchenleitenden Gremien und allen Mitwirkenden in der Arbeit des Dialogforums und allen Menschen, die sich zurecht über diese Menschenverachtung empören.

Auch biete ich der jüdischen Gemeinde jede Form der Zusammenarbeit an und selbstverständlich auch, über den aktuellen Vorfall zu sprechen.

Die Dialogräume sollen bleiben, auch und gerade für die Anliegen der jüdischen Gemeinde in Darmstadt und für israelische Staatsbürger, von deinen einige bei uns schon zu Gast waren.

Das Existenzrecht Israels steht für mich nicht in Frage.

Antisemitismus ist keine Meinung, sondern eine menschenverachtende Haltung in Wort bzw. Tat, die immer zurückgewiesen werden muss und auch in der Michaelsgemeinde keinen Raum hat.

Auch schließe ich mich der Leitung meiner Kirche an, die das Augenmerkt auf jedes Leiden eines jeden Menschen richtet.

Pfarrer Manfred Werner

 

 

 

 

 

 

 

 

 


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