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Woran du dein Herz hängst …

Wenn Sie einmal die Gruft der Stadtkirche in Darmstadt besichtigen, werden Sie vor einem Herz stehen, das in einer wertvollen Schatulle an der Decke der Grablege hängt.

Einst schlug es im Leib von Georg, Prinz von Hessen (1669–1705), der Gibraltarschorsch genannt wurde. Im Auftrag der Engländer eroberte er für diese von den Spaniern die Hälfe der Meeresenge zum Atlantik. Damit schrieb er bis heute Weltgeschichte.

Sein Herz schlug für das Militär. Er starb, kriegerisch wie er lebte, im Kampf. In der Nähe von Barcelona wurde er beigesetzt. Nur sein Herz hängt an einem Haken in Darmstadt.

„An was du dein Herz hängst, das ist dein Gott“, sagt Martin Luther im Katechismus. Diesen auswendig zu lernen war noch bis vor wenigen Jahrzehnten Konfirmandenpflicht.

An was hängt mein Herz?

Was brauche ich wirklich, um zufrieden zu sein?

Was gibt mir Kraft für diesen Tag und auch für den nächsten?

Wie möchte ich erinnert werden?

Jesu Herz hing an der Zuneigung zu den Menschen, die ihm begegneten. Und wie wir wissen, war das selbst für ihn nicht immer einfach mit den anderen Menschen.

Es ist auch nicht leicht für jeden, der heute versucht, sein Herz und das Gefühl der Zuneigung für andere zu verbinden.

Aber besser Freundlichkeit und Wohlwollen miteinander zu versuchen, als sein Herz kalt und verkapselt an einem Haken zu wissen.


Ihr Pfarrer Manfred Werner


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