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Himmel und Erde

Was war am Anfang? Über diese Frage denken Menschen seit Menschengedenken nach. Viele forschen über den Ursprung, manche schreiben Gedichte über den Ursprung.

Was „Am Anfang“ war, weiß niemand. Die gängigen Weltbilder im Laufe der Menschheitsgeschichte konnten immer einen Zipfel der Wahrheit fassen, mehr aber auch nicht. Auch heute ist es trotz intensiver Weltraumforschung nicht möglich, zum Anfang zu kommen. Was vor dem Urknall war, bleibt menschlicher Erkenntnis unzugänglich.

Für viele hat das gängige physikalische Weltbild keine Bedeutung; man lebt, wie man lebt und nimmt gelegentlich die Ergebnisse von Wissenschaft und Forschung zur Kenntnis. Teil des eigenen Lebens werden sie nicht.

Die Frage nach dem Anfang von „Allem“ wird nicht mehr verknüpft mit der Frage an sich selbst: Wie möchte ich hier in der Welt sein? Warum bin ich hier? Habe ich eine Aufgabe? Gibt es einen gelingenden Lebensweg? Gibt es einen verfehlten Lebensweg? Oder eine Mischung aus gelingendem und verfehltem Lebensweg?

Gleich zu Beginn der Bibel (1.Mose 1) steht ein Gedicht, das auf diese Frage eine Antwort versucht. Leider wird es bis heute als aktueller naturwissenschaftlicher Bericht gelesen, dabei müsste jedem deutlich sein: „Himmel und Erde“ wurden nicht erschaffen. „Himmel und Erde“ ist auch viel zu klein gedacht. Wir müssen hier von Weltraum, Kosmos, Galaxien sprechen, von Räumen, die weit größer sind als der Himmel und die Erde.

Es gibt noch einen Raum, der, erforschen wir ihn, nicht auszumessen ist: Das ist unser Herz. Kein Kardiologe kann feststellen, wie es um uns steht, wen wir lieben, welche Enttäuschung und manchmal auch Angst hier haust.

Das Gedicht am Anfang der Bibel gibt viele Antworten nach Raum und Zeit. Eine davon ist: Deine Existenz ist zutiefst damit verknüpft, dass Gutes in dir lebt. Und dieses Gute stammt aus einer Zeit lange vor dir.

Lebe dieses Gute. Lebe es sieben Tage die Woche und vergiss auch das Ausruhen nicht.

Pfarrer Manfred Werner


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