Ein besonderes Jubiläum
Hans-Jörg Fritz-Knötzele verkündigt nun 25 Jahre in der Michaelsgemeinde Gottes Wort. Und nicht nur hier, allein in Darmstadt hat er in allen Kirchen – mit einer Ausnahme – schon gepredigt und Gottesdienst als Verantwortlicher gefeiert, wobei sein Schwerpunkt in der von außen kaum wahrgenommenen Gefängniskapelle in Eberstadt liegt.
Er steht somit in der Michaelsgemeinde „länger auf der Kanzel“ als fast alle Stelleninhaber. Nur Pfarrer Hans Waitz, der von 1902 bis 1934 hier sein geistliches Amt ausführte, ist mit 32 Amtsjahren noch unerreicht. Selbst den heute noch vielen im Gedächtnis seienden Pfarrer und Dekan Wilhelm Stühlinger (1949–73) hat Hans-Jörg Fritz-Knötzele an Predigtjahren überholt.
Seinen Gottesdienst stellte er unter das Bibelwort aus Johannes 5, 1-6 Die Heilung des Gelähmten. Er verkündigte wieder einmal eine der wichtigsten Gegenwärtigkeiten Gottes: unsere Heilung! Und er tat dies mit Hilfe des eindrücklichen Bildes vom „Krummem Holz und aufrechten Gang“.
Viele Menschen sind zu diesem Gottesdienst gekommen. Darunter Weggefährten und Mitglieder seiner Predigtgemeinde und seine Familie, die in ihrer bescheidenen Art diesen Gottesdienst mitgetragen hat. Auch die Grußworte von Präses Strobel, Altdekan Kimmel und Pfarrerin Bergelt waren wie kleine Verkündigungen und voller Dankbarkeit für nicht nur gepredigte, sondern auch gelebte Nächstenliebe.
Wir von der Michaelsgemeinde können nur Danke sagen für dieses Geschenk, das uns durch die Präsenz von Hans-Jörg Fritz-Knötzele gegeben worden ist. Wer zu seinen Gottesdiensten geht, erlebt die Lebendigkeit des Christuswortes: „Wo zwei oder drei in meinen Namen beisammen sind, da bin ich mitten unter euch!“
Doch abschließen möchte ich mit eigenen Worten von Hans-Jörg Fritz-Knötzele, der – kaum bemerkt – auch ein Dichter religiöser Texte ist. Hier seine Neudichtung des Psalms 23:
Psalm 23 in der Übertragung von Hans-Jörg Fritz-Knötzele
Wenn Gott nahe ist,
wird mir nichts mangeln.
Mein Körper genießt deine Schöpfung und Nahrung.
Meine Seele fühlt sich frei und gut.
Ich darf nach deinen Geboten leben.
Auch wenn es schwierig wird, werden die Schwierigkeiten mich nicht verschlingen.
Denn du bist bei mir,
du tröstest mich.
In ausweglosen Situationen mit meinen Mitmenschen zeigst du mir Lösungen.
Ich behalte meine Würde und Achtung vor anderen und vor mir selbst.
Gutes und Wunderbares werde ich in meinem Leben erleben,
und Gott wird die Gemeinschaft mit mir
und seinen Geschöpfen nie aufgeben.